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*Meerschweinchen

Meerschweinchen vermehren sich enorm schnell und zuverlässig und sind für die meisten Afrikaner ein Hauptnahrungsmittel neben Bohnen und Ugali (Maisbrei).

Eine runde Sache

Christine fährt diesen Montag nach Dar es Salaam ab um die Heimreise ins kalte Vorarlberg anzutreten. Nach 12 Monaten schließt sich somit der Kreis. Es werden sie nicht nur die Kleinen vermissen…

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Als krönenden Abschluss gönnen wir uns 2 Tage Iringa, mit einem Besuch auf dem Massai-Market, Shoppen in den lokalen Geschäften (je 5 m2 groß) und am allerwichtigsten: einem leckeren Essen bei Hasty Tasty’s, wo auch was anderes als Ugali, Bohnen und Spinat auf der Speisekarte stehen!

Echt Affig

Nachdem wir einen tollen Einstieg ins Wochenende hatten, haben wir uns am Samstagabend bei Jenny und Geoff getroffen. Mit von der Partie waren 2 super süße Hunde, 12 Hundewelpen, eine kotzende Katze und ein total verrückter Affe! Die Highlights waren definitiv das Abendessen (was anderes als Bohnen oder Ugali oder Reis!) und Geoff’s Halleluja am Klavier und der krönende Abschluss eine gemeinsame Nacht mit Affe Melvin im großen Doppelbett.

Am nächsten Morgen sind wir mit Hund und Affe zum See von Mr. Fox und haben Christines Geburtstagsgeschenk nachträglich eingelöst: Kitschiges Kanufahren durch Seerosen!

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Wow. Dazwischen haben wir das Kanu geparkt und einen Dschungelspaziergang gemacht, wo sich Affe und Christine beim Baumschwingen gemessen haben. Muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnen, wer das Rennen gemacht hat…

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Beim Retour-Weg haben wir noch einen Abstecher in Foxes Erdbeerfeld gemacht und uns sprichwörtlich wie Rotkäppchen gefühlt (den roten Kopf hatten wir schon und einen Affen als Kopfbedeckung).

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Und Melvin hatten wir am Schluss auch soweit, dass er so fertig war und nach Hause getragen werden musste *gg*.

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Im Abendlicht haben wir uns auf den 12 km langen Heimweg gemacht und vor lauter reden gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Schön war’s.

Gsiberger-Treffen in Iringa

Am Sonntagabend kommen dann auch schon Laura und Mirjam aus Dornbirn in Iringa an. Ursprünglich sollten sie ja gleich nach Mdabulo kommen, nun werden sie die ersten und nächsten 2 Monate zur Einstimmung und zum Reinschnuppern im Süden in Songea verbringen. Nachdem wir sie vom Bus abgeholt haben gibt’s ein tolles “Habari njema”-Essen beim Inder mit Maryedith und Eric – 2 Volunteers von PeaceCorps. Ach… das Leben kann schön sein; auch ohne Ugali/Bohnen/Spinat. Damit wir nicht zu dick werden bei all dem abwechslungsreichen Leben in Iringa, gönnen wir uns noch eine Runde “Gewicht-wiegen” um 100 Schillinge (0,0537 Euro) mitten auf der Hauptstraße.

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Habt ihr ‘ne Idee?

Unsere Teller sind jeden Tag voll. Wir können auch ein zweites Mal nachschöpfen. Der Haken an der Sache: immer das gleiche. Zur Auswahl stehen dann Bohneneintopf, Spinat, Reis und Ugali (Maisbrei). Manchmal gibt es auch einen Tomatensalat. Die fleischige Ecke ist auch nicht sehr abwechslungsreich – Kutteln oder Hühnchenstücke. Wenn also jemand von Euch ein paar Gerichtetipps hätte, wär das super! Bitte beachten, dass es z.B. keine Lasagne-Blätter zu kaufen gibt, Käse nur bedingt.

In der Ecke brutzelt ein kleines Feuer

Kurz vor dem Abendessen statten wir Mr. Kigodi einen Besuch ab. Kigodi ist der Schuldirektor und Mitglied des Komitees, welches sich um die Belange der Dorfbewohner kümmert. Er weiß genau, welches Kind in die Schule geht, wer es sich nicht leisten kann eine Schuluniform zu kaufen oder wer zu schwach ist in die Schule zu gehen. Wir erfahren von einem aktuellen Fall: Der Vater ist gestorben, die Mutter ist zu schwach, um lange arbeiten zu können, um die Kinder zu versorgen; sie hat Aids und wird nicht mehr lange leben. Die 4 Kinder sind auf sich alleine gestellt; die größeren waschen und versorgen die Kleineren. Das wenige Essen das sie haben, bekommen sie von Nachbarn. Wir beschließen, uns selbst ein Bild davon zu machen:

Müde sitzt die 4fache Mutter vor ihrer 3×3 m großen Hütte. Als sie uns sieht, rafft sie ihre einzige Kitenge (ein 4×1 m großes dünnes Baumwolltuch) zusammen, um ihren Körper und die zerlumpten Fetzen darunter zu verbergen. Unsicher bittet sie uns in die dunkle und beißend nach Rauch riechende Hütte. Dort können wir ein wenig erahnen, wie sich das Leben der 5-köpfigen Familie abspielt: Die Mutter schläft getrennt von den Kindern – ihre Decke ist die Kitenge. In der Ecke brutzelt ein kleines Feuer, nicht hell genug das Innere der Hütte zu erkennen. Dort wird gekocht und wie uns die älteste der Kinder, die 13jährige Tochter demonstriert auch aufgewärmt. Später werden sich dann die Geschwister dazu gesellen um dort zu schlafen. Matten oder eine Matratze besitzt die Familie nicht. Klein zusammengekauert sitzen wir 4 also mit der Mutter und dem 8-jährigen Mädchen auf Holzbrettern. Kigodi erklärt uns, dass das 8-jährige Mädchen den Stein ins Rollen gebracht hat, weil sie nicht zur Schule gekommen ist. Daraufhin hat Kigodi sie besucht und die Situation erkannt: Die Familie hatte nicht genug Geld um Schulmaterial, eine Schuluniform und das Schulgeld zu bezahlen. Außerdem war die Familie auf die Mithilfe des jungen Mädchens angewiesen. So holen die Kinder Wasser aus dem nächst gelegenen Brunnen, suchen und tragen Brennholz herbei und sorgen im Haus für Ordnung.

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Wir merken bald, dass das Dach der Hütte nicht dicht ist. Nicht sehr praktisch, wenn man bedenkt, dass die Regenzeit 6 Monate dauert und die Familie direkt auf dem Boden schläft. Brigitta fragt genauer nach: Wie oft essen die Kinder? Was? Wann haben sie das letzte Mal gegessen? Was wünschen sich die Kinder? Die Antwort fällt einstimmig aus, wenn auch schüchtern und ganz leise ausgesprochen, denn über Armut spricht man nicht: “Ugali.” Der weiße Maisbrei, der zwar nicht sehr nahrhaft ist aber wenigstens den Magen füllt. Wir beschließen am nächsten Tag eine dicke Decke zu kaufen und eine weitere Kitenge für die Mama. Hannes finanziert die Renovierung des Stroh-Daches aus eigener Tasche; 35 Euro für ein trockenes Heim in den nächsten 7 Jahren.