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Pfarrersköchin und Sekretärin

Nachdem alle aus dem Pfarrershaus entweder auf dem Feld sind, unterrichten oder “im Land unten” sind, bin ich die einzige, die auf Türklopfzeichen reagieren kann. Also stehe ich regelmäßig vor der Haustüre, begrüße fremde Menschen und habe immer ein Wörterbuch unterm Arm zwecks Verständigung. So habe ich z.B. “Schlüssel”, “kommt bald” und “weiß nicht gelernt” ;o)

Ach ja, und bzgl. Pfarrersköchin: Die echte Köchin ist ganz begeistert, dass wir ihr ab und zu helfen. Also gibt’s ganz nach österreichischer Art *ggg* Ikea-Hackfleischbällchen, Letscho und zum Nachtisch noch Bananen im Backteig. Toll, dass niemand weiß, was österreichische Küche wirklich ist *gg*

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Kinderleicht ackern

Nachdem ich nun das ganze Rohmaterial der vergangenen “Filmwochen” gesichtet habe, entscheiden wir uns für eine handfestere Arbeit und gehen mit Kübel, Hacken und Kartoffelsetzlingen ins Gemüsefeld. Bis in die sonnige Spät-Mittagszeit stehen wir also im Feld und graben um, entwerfen ein Feld, setzen ein, mischen frische Komposterde und gesammelten Kuhmist *leckerschmecker-der weiche ist am besten!* unter und lassen uns vom 10jährigen McDonadi beraten, wie Kartoffelanpflanzen richtig gemacht werde! Es ist schon witzig: Sogar Kinder wissen genau wie was anzupflanzen ist! Der kleine Mann hat sofort zur Hacke gegriffen und uns tatkräftig mit Fachwissen *gg* unterstützt! Danach pflanzen wir vor der Küchentüre einen Kräutergarten mit 7 verschiedenen Kräutern an; sogar mit Hunde/Katzen oder Hühnerstopp!

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Endlich im Dreck wühlen!

Heute war Feld-umgraben angesagt, damit die fruchtbare Erde von unten nach oben gebracht wird; inklusiver einiger interessanter Tierchen (Maden, Krebse und komisches Zeugs, das ich nicht kenne). Wir standen also der Reihe nach bis über die Knöchel im Matsch und alle waren tierisch neugierig, wie sich die Mzungu-Frau bei der Ackerarbeit anstellen würde. Ich denke, ich habe mich in diesen 5 Stunden (!!) sehr gut gehalten; war bis zum Schluss Vollgas dabei und konnte beim 30-cm-tief-graben gut mithalten. Die blutigen Blasen hinterher habe ich natürlich niemandem gezeigt.

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Am Schluss sind wir dann alle laut singend, mit der Schaufel auf der Schulter und barfuß durch den Bambuswald die 1,2 km zurück ins Dorf gelaufen. Was sich jetzt vielleicht urromantisch anhört, kann ich wahrscheinlich erst morgen als “romantisch” bestätigen. Fakt ist: Heute habe ich das Gefühl richtig was getan zu haben. Befriedigt, müde, erledigt.