Beiträge

Endlich im Dreck wühlen!

Heute war Feld-umgraben angesagt, damit die fruchtbare Erde von unten nach oben gebracht wird; inklusiver einiger interessanter Tierchen (Maden, Krebse und komisches Zeugs, das ich nicht kenne). Wir standen also der Reihe nach bis über die Knöchel im Matsch und alle waren tierisch neugierig, wie sich die Mzungu-Frau bei der Ackerarbeit anstellen würde. Ich denke, ich habe mich in diesen 5 Stunden (!!) sehr gut gehalten; war bis zum Schluss Vollgas dabei und konnte beim 30-cm-tief-graben gut mithalten. Die blutigen Blasen hinterher habe ich natürlich niemandem gezeigt.

57.JPG56.JPG

Am Schluss sind wir dann alle laut singend, mit der Schaufel auf der Schulter und barfuß durch den Bambuswald die 1,2 km zurück ins Dorf gelaufen. Was sich jetzt vielleicht urromantisch anhört, kann ich wahrscheinlich erst morgen als “romantisch” bestätigen. Fakt ist: Heute habe ich das Gefühl richtig was getan zu haben. Befriedigt, müde, erledigt.

Wasserprojekt & Orangenplantage

Nach einem gründlichen Moskito-Biss-Check besichtigen wir das Wasserprojekt, welches von der Vorarlberger Landesregierung unterstützt wurde. Beeindruckend, wie hier mit den einfachsten Mitteln gearbeitet wurde, damit die finanziellen Zuwendungen auch ausreichen: Das Wasser wird von einem Bach abgeleitet und in 3 verschiedene Beton-Becken geführt. Dort lagert sich dann der mitgeführte Sand ab, sodass jedes Becken klareres Wasser führt; also quasi ein natürlicher Filter. Nach dem dritten Becken wurde eine Pumpe, ein hydraulischer Widder installiert, wodurch das saubere Wasser 2,5 km weit in einen Tank im Dorf gepumpt wird. Wasser in jeden Haushalt zu leiten übersteigt aber bei weitem die Kosten. Das Wasser muss also weiterhin Kübelweise in die Häuser gebracht werden.

38.JPG

Gleich anschließend sehen wir uns das Übungsfeld einer Orangenplantage an. Insgesamt 420 Setzlinge wurden vor einem Jahr von Vorarlberg finanziert. Bis die Bäumchen geerntet werden können, müssen sie noch 3 Jahre gehegt und gepflegt werden. Pro Woche benötigt die junge Pflanze 2 Kübel Wasser. Man kann sich also ausrechnen, wie viel Aufwand es sein muss, die Felder zu warten. Die Obstbauern werden dann die Orangen, die nicht für den Eigenbedarf gebraucht werden verkaufen können und somit eine Einnahmequelle haben.

39.JPG

Wir fahren wieder nach Uwemba zurück und genießen ein leckeres Abendessen bei den Mönchen um dann halb tot ins kalte Bett zu fallen.

Ligunga

Zum Frühstück gibt’s also heute Streichwurst “German-Style” made in Tansania. Gestärkt fahren wir… wieder mal sehr früh… in den Bezirk Songea, nach Ligunga, kurz vor der Grenze Mozambiques.  Als wir um 18 Uhr dann endlich ankommen, erwartet uns ein unwahrscheinlich herzlicher Empfang; das ganze Dorf scheint zusammengekommen zu sein und umtanzt uns mitsamt dem Auto.

37.JPG

Hier wird mir das erste Mal in diesen Tagen ganz klar bewusst, wie viel Hoffnung diese Leute in uns “Mzungus” setzen.