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Von Müll und Flamingos

“Ach Afrika!” Wie dieser Ausruf klingt hängt immer von der jeweiligen Stimmlage ab. Mal ist es ein mitleidig-seufzendes “Ach”, mal ein träumerisches. Wer Afrika kennen, lieben und kritisieren gelernt hat, wird mit dem Buch “Ach Afrika, Berichte aus dem Inneren eines Kontinents” von Bartholomäus Grill seine Freude haben!

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Ich lese das Buch seit April und entdecke jeden Tag aufs Neue, wie treffend die Zeilen des Herrn Grill sind. Mal findet man sich in einem Müllhaufen wieder, wo man seine ausgedienten Dinge des Alltags verbrennt, viel Qualm erzeugt und einen Flächenbrand verhindern muss. Da ertönt das “Ach Afrika” flehend. Aber wohin mit dem Müll, wenn es keine Mülltonnen gibt, keinen Mülldienst etc.

Dann fährt man auf einer holprigen Straße, vorbei an duftenden Eukalyptus-Bäumen und sieht plötzlich ein Meer voller kleiner Seen mit Flamingos drinnen. Auch da macht sich ein “Ach Afrika” bemerkbar. Aber ein liebevolles.

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Witziges aus unserem alltäglichen Alltag

Wenn Christine duschen will, muss das gut geplant und vorbereitet sein: Zunächst einmal ist die Entscheidung ob sie heute duschen kann oder nicht wetterabhängig. Liegt die Tagestemperatur bei ca. 24° C stellt sie ab 10 h einen mit Wasser gefüllten Plastikkübel ins Freie. Am Nachmittag ist der Kübel-Inhalt lauwarm und das Wasser duschfertig. Das gleiche Prozedere wird auch beim Wäsche waschen angewendet. Besonders witzig finden wir immer, wenn die Bettwäsche Waschtag hat! Wow. Schon mal probiert, in einem 20 l Kübel ein 2,5 m langes und 1,5 m breites Leintuch zu waschen? Das geht sich jedenfalls mit der Oberflächenspannung haarscharf aus. Traurig dabei ist, dass wir je 3 Leintücher haben, die alle gewaschen werden wollen: eins zum drauf liegen, eines als Unterschutz und eines als Überwurf. Besonders spaßig wird’s, wenn unsere Mullkübel voll sind. Dann heißt es nämlich offiziell und abgesegnet “zünseln erlaubt”! Der Mull wird in einem windgeschützten Eck mit Sägespäne und Ästen angezündet. Und dann kommt die Wahrheit ans Licht: Pringles-Schachteln sind der widerstandsfähigste Mull aller Zeiten! Derweil hat uns eine andere Schachtel himmlische Freuden bereitet: ein liegengebliebenes Lunchpaket war für uns beide ein Festmahl!

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Bei der gerechten Aufteilung der Tomate war der Weiber-Zoff vorprogrammiert. V.a. wenn man bedenkt, dass 80 % aus dem Lunchpaket-Inhalt einen fleischigen Bestandteil hatten…