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Arusha: Wo der Strom aus der Autobatterie kommt

Ich wurde von einem Projektmitglied in den Norden Tansanias eingeladen, um 1. dort das Handbuch für die Farmer fertig zu stellen und 2. ein bisserl mehr von Tansania zu sehen und noch besser 3. mit einer afrikanischen Familie afrikanisch zusammen zu leben. Dass Fidelis aber in den Vorstadt-Slums wohnt und einen herrlichen Blick auf den Kilimanjaro hat, hat er mir nicht gesagt.

IMG_0633_blick aus bank.JPGIMG_0634_praesidenten.JPGIMG_0635_wohngegend.JPGIMG_0636.JPGIMG_0637_blick aus dem fenster.JPG

Aufgestanden wird um 5 Uhr, um 8 Uhr bin ich regelmässig schon das erste Mal müde! Bis dahin hat man nämlich schon die ganze Wäsche gewaschen, das Geschirr vom Vorabend gespült und das ganze Haus “rausgeschwemmt”. Folgender Waschvorgang trifft für fast alles zu, sogar für das Baby: man stelle 20 Plastikkübel um sich herum auf. In den ersten gibt man ein Scheuermittel und die anderen 17 sind zum “klarspuelen” gedacht; kalt versteht sich. Die restlichen 2 Kübel sind für den Transport zurück ins Haus. Gekocht wird auf einem 2er Plattenherd mit Gas. Das unisono Gewürz ist Salz. Punkt.

Das Haus wird schön angezogen verlassen, Fidelis hat studiert und arbeitet jetzt in einem von Engländern geführten Office, seine Frau ist Lehrerin. Beide Einkommen werden benötigt, dass es für die 3köpfige Familie jeden Monat reicht.

Es gibt weder Strom, noch fliessend Wasser. An 2 h am Abend wird eine Autobatterie von einem Duka herbei geschleppt und x Leitungen angeschlossen. Das Wasser bringen Strassenkinder, die um wenig Geld schwere Holzkarren mit Wasserkübeln beladen und an die Häuser verteilen.

Ein Massai bewacht mit einem Speer die ganze Umgebung. Mit Speer!!! Gestern durfte  ich mit Massai Bernhard um die Hütten ziehen um seinen district of work kennen zu lernen. Interessant.

Und dann waren am Sa noch die Präsidenten von Rwanda, Simbabwe, Kongo und Kenya in Arusha; zusammen mit dem Präsi von Tansania. Und “klein Loretz” in den Präsidentensuiten! Fidelis war ganz stolz, dass wir reingekommen sind. Er hatte das schon öfters versucht, aber mit Mzungu-Hilfe hat es dann geklappt.

Mzungus sind auch in den Autos ganz wertvoll! Sobald ein Weisser drinnen sitzt wird das Auto von den eigens ernannten Polizei-Kontrollen nicht mehr aufgehalten.

Am Samstag werde ich die Stadt Arusha mit den vielen Massais, den Müllhaufen, dem städtischen Flair, seinem Treibsand und übrigens (!) dem ersten Fussabdruck in der Menschheitsgeschichte wieder verlassen und mich mit dem 13-Stunden-Bus nach Mafinga schlängeln. Übrigens Busfahren in Tansania ist garantiert die Vorstufe zum Beamen lt. “Scotty und Kirk” 🙂

Live! Aus dem Land ohne Netz

Juchuuuuuuuuuu Internet! Man(n) moege mir zunaechst verzeihen, dass ich erst jetzt schreibe, weiters dass es wieder 2 Wochen dauern wird, bis die naechsten Zeilen folgen werden. Zunaechst einmal: mir geht es gut. Fuer alle, die gleich nach dem Menue-Plan gefragt haben –> ich habe mehr als genug zu essen *grins* Die letzten beiden Wochen waren recht anstregend und unternehmensreich fuer unsere 8-koepfige Gruppe. Wir haben alle Projekte angesehen und dokumentiert, sind x km gefahren, eine Holper-Strecke nach der anderen, sodass jetzt alles wieder an seinem Platz sitzt.

Nach 2 Wochen Internetentzug habe ich heute eine 2,5-Stunden-Fahrt mit Father Duma (dem Orts-Pfarrer in Mdabulo –> findet sich auch auf Google Earth) hinter mir… one-way versteht sich. Er hat mich jetzt mal im Internet-Cafe abgesetzt und ich hab ihn gebeten, dass ich den ganzen Tag hier sein kann *hihiihii* dann wieder 2,5 h Fahrt retour und bis zum Abendessen zu Hause.

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Die naechsten Wochen wird mich wohl die Filmerei auf Trab halten. Ausserdem soll noch ein Handbuch fuer die umliegenden Landwirte erstellt werden, die mit Hannes Rauch (einer der Projektleiter) einen 3-taegigen Workshop hatten. Mit Mr. Fidelis werde ich hier gut aufgestellt sein, mit ihm in die Doerfer gehen und den Text auf Kisuaheli abgleichen.  A propose: mein ‘Kisu’ hat das Baby-Alter noch nicht ueberschritten, von wegen “hier, da, Papa, wer, gute Nacht, offen, verpacken…” Aber mit dem Woerterbuch warmes Wasser zum Duschen zu fragen ist auch ganz interessant.

Leider sind die technischen Gegebenheiten viel schlechter, als erwartet. Da kann es gut sein, dass man 18 Min. auf die Startseite von Explorer hofft, sich dann bei GMail anmeldet und der Computer abstuerzt. Aber heute scheine ich Glueck zu haben. Notfalls koennen der Film und das Handbuch in V fertiggestellt werden, auch wenn das nicht Sinn der Sache war. Aber einen Plan B zu haben reicht fuer’s erste.

Hannes hat sich fuer mich eingesetzt und die hier ansaessige ‘Maenner-Welt’ informiert, dass Frau Loretz tw. maennliche Rechte hat *gg* sprich, ich darf Auto fahren, darf im Priester-Haus bleiben, kann ausser Haus gehen ohne mich abmelden zu muessen etc. Wow, oder? Da fuehlt man sich doch gleich wieder ein wenig juenger!

Klimatechnisch ist’s wie im Montafon ;o) Wenn die Sonne weg ist s..kalt und waehrend des Tages angenehm warm. Mdabulo liegt wunderschoen auf einem Plateau, mit weiter Sicht ueber das ganze umliegende Land. Werde versuchen Fotos auf die Site zu stellen… bald.

Euch allen ganz liebe Gruesse, einen dicken Hug und ich freue mich auf Eure Kommentare, Infos etc.

Kwa Heri

Aufbruch

Am Nachmittag starten Familie Rauch, Christine mit Mama Andrea und mir den vollgepackten Jeep und fahren nach Iringa – die nächstgelegene größere Stadt. Mit im Gepäck Fidelis und Kigodi. Rauchs nehmen Fidelis mit, wir behalten Kigodi und übernachten in einem Guest House. Am nächsten Morgen holt uns der Fahrer Michael mit seinem fraglichen Safari-Wagen ab, der uns diese zwei Tage durch den Ruaha-Nationalpark führen soll.

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Gottesdienst und Markt

Morgens Gottesdienst und Vorstellen der einzelnen Personen, die Mzungus und deren Tätigkeit und die Einweihung des neuen MiVA Autos, welches Father Duma mit vollem Stolz fährt.

Im Bild v.l.n.r. Frau von Fidelis, Ida mit der kleinen Elizabeth, Fidelis, der Vater von Fidelis und Gertrud Rauch.

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Nach der Einweihung besuchen wir das Highlight des Monats: den Markt. Und verpassen fast das nächste Highlight, die Taufe von Elizabeth, der Tochter von Fidelis (der Koordinator vor Ort, mit welchem ich auch noch viel zu tun haben werde).

Ida hat die Ehre die Taufpatin zu sein. Ob sie sich nun viele Geschenke erwarten oder dies wirklich als Ehre sehen, kann ich noch nicht abschätzen.

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