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Einfach nur klein oder Mangelernährung?

Dieser kleine Mann ist mir besonders ins Auge gestochen; er war für sein geschätztes Alter sehr zielstrebig unterwegs, schlecht gekleidet (wir hatten zur selben Zeit Jacken, Socken und 2 Pullis an) und stand nur so vor Dreck. Father Duma stellte den Kleinen zur Rede: er sei 6 Jahre alt, es gehe ihm aber gut.

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Auf den Hund gekommen

Es scheint meine Glückswoche zu sein: Neben meinem leckeren Gemüse-Süppchen bereitet Letizia eine Hauptspeise bestehend aus Magen und Kutteln zu.

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Ich darf gar nicht daran denken, wie viele Spritzer da in meinen Topf gelangt sind… Total lustig sind nach wie vor die Hühner, die alles anpicken wollen und mal versehentlich auf dem Herd landen. Am Nachmittag sind wir einen “Welpen-Check” machen gegangen – Father Duma möchte 7 der 9 Welpen gegen je einen Hahn eintauschen.

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Manno… und jetzt könnte ich mir einen Hundi aussuchen. Den kann ich aber auf gar keinen Fall da lassen, so verhätschelt wie der dann ist. Laut Duma müssen gute Hunde bellen und dürfen sich nicht anfassen lassen. Kann ich für Afrika verstehen. Aber da würde mein “Wuschel” ja total untergehen. Mal sehen. Morgen ist Hundewaschtag angesagt. Vielleicht reicht mir dieser Zugang ja schon und ich muss “Wuschel” nicht durch ganz Afrika & Europa karren.

Entwicklungshilfe im Bereich Kochen?

Frühstück um 7:30 h as usual. Burkhard wäre stolz auf mich! Generell stehe ich so um die 7 auf, wenn wir was vorhaben, kanns auch schon mal früher werden *uff*.

Heute habe ich einen Schreibtisch bekommen – direkt aus der Kirche. Na, also wenn der Film da nicht wirklich gut werden muss!

Father Duma bittet mich bereits am Vorabend in der Küche mit zu helfen, da an die 11 Pfarrer und Katechisten zu Besuch kommen und man eben “zeigen möchte, dass man schon was hat”. Also stehe ich gemeinsam mit noch 3 Mädels bis 15 h!!! in der Küche. Mein Part: Gurkensalat, Tomatensalat, Ratatoulle und ein indisches Kartoffelgericht mit Masala. Allerdings auf Kohlenherd und in bedenklichen Töpfen… soweit diese Bezeichnung die Gattung der Töpfe nicht beleidigt.

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Ich muss mit ansehen, wie die Chefköchin Letizia eine Henne rupft und regelrecht zerstückelt *würg*.

Ein paar Stunden dem “Daheim” näher

Die Götter scheinten es diese Woche besonders gut mit mir zu meinen. Schon um 06:30 h sind wir mit drei 7-jährigen nach Iringa aufgebrochen. Als Father Duma dann die Reggea-Kassette eingelegt hat, haben die Stöpsel im Auto angefangen zu tanzen. So selbstverständlich… einfach wunderbar.

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Nach einem leckeren Frühstück bei Hasty Tasty *yummy* mit  French Toast und echtem Kaffee blieb ich bis 14 h im Internet-Café auf meinem Hintern sitzen und fand, dass ich “meiner Welt” sehr nah war. Von Hasty Tasty kann man nach 3 Wochen Bohnen, Spinat, Reis und Ugali (Maisbrei) einfach nicht genug kriegen – also blieb ich auch zum Mittagessen. Dann habe ich mich quer durch den Markt geschlagen und bin mit einheimischen Preisen *stolz-ich-auf-mich-bin* und vollbepackten Taschen (Lebensmittel!) mit Duma wieder back to Mdabulo. Am Abend kam dann auch schon die nächste Überraschung… Lukas hat mir eine Videobotschaft auf mein iPhone gepackt; und ich Wunderkind hab’s natürlich die ganze Zeit über nicht gecheckt… Lieben Dank auch den ganzen Teilnehmern oder sollte ich Hauptdarstellern sagen?

Ein Geburtstag wie in der Bibel

So gut Father Duma es auch gemeint haben mag, aber gleich an 2 Messen zu je 2 h beizuwohnen ist einfach zu viel. V.a. wenn man 4 h nichts versteht, ununterbrochen angeglotzt wird und man die Augen aufhalten soll. Zur Krönung galt es dann noch eine Hauseinweihung zu machen. Die 3te Messe hat Father Duma dann aber ohne mich abhalten müssen… Derweil hab ich noch eine Kleinigkeit vorbereitet: Zur Feier des Tages gab es Nudeln à la Chinatown “ohne Tier” fast wie von der Nudlthek, einige Bier und einen Guacamole-Dip mit s…teuren Pringles (nur zur Info, die kosteten >1/5 des Gehaltes unserer Kindergärtnerin!). Die 4 Padres dankten es mir singend mit einem “Happy Birthday”.

Live! Aus dem Land ohne Netz

Juchuuuuuuuuuu Internet! Man(n) moege mir zunaechst verzeihen, dass ich erst jetzt schreibe, weiters dass es wieder 2 Wochen dauern wird, bis die naechsten Zeilen folgen werden. Zunaechst einmal: mir geht es gut. Fuer alle, die gleich nach dem Menue-Plan gefragt haben –> ich habe mehr als genug zu essen *grins* Die letzten beiden Wochen waren recht anstregend und unternehmensreich fuer unsere 8-koepfige Gruppe. Wir haben alle Projekte angesehen und dokumentiert, sind x km gefahren, eine Holper-Strecke nach der anderen, sodass jetzt alles wieder an seinem Platz sitzt.

Nach 2 Wochen Internetentzug habe ich heute eine 2,5-Stunden-Fahrt mit Father Duma (dem Orts-Pfarrer in Mdabulo –> findet sich auch auf Google Earth) hinter mir… one-way versteht sich. Er hat mich jetzt mal im Internet-Cafe abgesetzt und ich hab ihn gebeten, dass ich den ganzen Tag hier sein kann *hihiihii* dann wieder 2,5 h Fahrt retour und bis zum Abendessen zu Hause.

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Die naechsten Wochen wird mich wohl die Filmerei auf Trab halten. Ausserdem soll noch ein Handbuch fuer die umliegenden Landwirte erstellt werden, die mit Hannes Rauch (einer der Projektleiter) einen 3-taegigen Workshop hatten. Mit Mr. Fidelis werde ich hier gut aufgestellt sein, mit ihm in die Doerfer gehen und den Text auf Kisuaheli abgleichen.  A propose: mein ‘Kisu’ hat das Baby-Alter noch nicht ueberschritten, von wegen “hier, da, Papa, wer, gute Nacht, offen, verpacken…” Aber mit dem Woerterbuch warmes Wasser zum Duschen zu fragen ist auch ganz interessant.

Leider sind die technischen Gegebenheiten viel schlechter, als erwartet. Da kann es gut sein, dass man 18 Min. auf die Startseite von Explorer hofft, sich dann bei GMail anmeldet und der Computer abstuerzt. Aber heute scheine ich Glueck zu haben. Notfalls koennen der Film und das Handbuch in V fertiggestellt werden, auch wenn das nicht Sinn der Sache war. Aber einen Plan B zu haben reicht fuer’s erste.

Hannes hat sich fuer mich eingesetzt und die hier ansaessige ‘Maenner-Welt’ informiert, dass Frau Loretz tw. maennliche Rechte hat *gg* sprich, ich darf Auto fahren, darf im Priester-Haus bleiben, kann ausser Haus gehen ohne mich abmelden zu muessen etc. Wow, oder? Da fuehlt man sich doch gleich wieder ein wenig juenger!

Klimatechnisch ist’s wie im Montafon ;o) Wenn die Sonne weg ist s..kalt und waehrend des Tages angenehm warm. Mdabulo liegt wunderschoen auf einem Plateau, mit weiter Sicht ueber das ganze umliegende Land. Werde versuchen Fotos auf die Site zu stellen… bald.

Euch allen ganz liebe Gruesse, einen dicken Hug und ich freue mich auf Eure Kommentare, Infos etc.

Kwa Heri

Besuch der 14 Waisenkinder in einer der 19 Schulen

Die 14 SchülerInnen werden einzeln fotografiert und es wird genau dokumentiert bei wem sie leben, wie ihre Familienverhältnisse sind.  Wir besuchen das Zuhause von 4 der Kinder. Dabei stoßen wir auf verheerende Verhältnisse:  In einem der Häuser – obwohl groß gebaut, weil der Vater damals Soldat war und genügend Geld nach Hause brachte – zeigt das Mädchen stolz, dass sie auf Matratzen schlafen (können). Beim zweiten Mal hinsehen, entdecke ich jedoch “Mäusegagel”. Plötzlich flitzt ein “Etwas” quer durchs Zimmer. Da ist’s gewiss: keine “Mäuse- sondern Rattengagel”.

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Die Waisen bekommen durch das Projekt Seife, Petroleum für die Lampen, Schulunterlagen, Schulbekleidung und das Schulgeld gestellt.

Herma und Ida haben beide von Zuhause aus eine Zusage für eine Unterstützung in Form einer Patenschaft von je einem der Waisenkinder. Für diese beiden ist nun auch eine Schulbildung möglich. Vom Projekt konnten ursprünglich nur 11 Kinder unterstützt werden. Aber es gab insgesamt 14 dringende “Fälle”; wer kann da entscheiden, wer Unterstützung notwendiger hat… Auch das Komitee war sich hier nicht schlüssig. Schließlich hat auch Brigitta für ein Kind privat beigesteuert.

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Im Anschluss besuchen wir Ludilo – ein Ort der nur aus Kindern zu bestehen scheint! Hier hat Emil Nachbauer zugesagt, den Bau eines Kindergartens zu finanzieren. Wo jetzt noch Steine liegen, wird binnen der nächsten Tage angefangen werden, das Fundament in der bergigen Region zu legen. Die Baumeister und die Kinderbetreuung werden von der örtlichen Bevölkerung übernommen. Ich freu mich jedenfalls schon auf den 2,5 Stunden-Marsch um nächste Woche mal nachzusehen, ob schon angefangen wurde. Denn das “morgen” ist hier überaus dehnbar.

In Mdabulo angekommen setzen sich Hannes, Gertrud, Brigitta und Father Duma noch bis 01:00 h morgens zusammen um alle Belege abzurechnen. Das Projektteam ist sehr zufrieden: Father Duma hat genau Buch geführt und die Belege stimmen mit den Ausgaben überein. Wichtige Punkte dabei sind die Kosten für die Waisen, die ja mit Seife, Petroleum und die notwendigen Schulmaterialien versorgt werden. So ist zumindest das Notwendigste abgedeckt.

Lehrerhaus

Verena zeigt Father Duma das mitgebrachte Modell des Lehrerhauses. Die Räumlichkeiten bieten dann genügend  Platz für Lehrer, Besucher und Projektpersonen. Witzig dabei, dass Father Duma sich um den Kauf des Zementes kümmern wird und Bauaufseher sein wird. Die Man-Power und auch das Know-How stellen dann die Schüler der Berufsschulen (vocational training).

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Einkaufen in Mafinga

Wir besichtigen die Werkstätten, die Näherei und das Grundstück, auf welchem noch dieses Jahr ein Lehrerhaus gebaut werden soll. Nachdem Brigitta den Stand in der Näherei gesichtet hat, brechen wir in die nächste größere Gemeinde “Mafinga” auf um die notwendigen Dinge wie Nähfaden, Stoffe, Scheren, Nadeln, etc. zu kaufen. Mit Father Duma – was ein großer Fehler ist, wie sich im Nachhinein herausstellt!

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Denn nach einer wunderschönen Fahrt durch die Teeplantagen zwischen Mdabulo und Mafinga warten wir dann geschlagene 8 Stunden, bis die Einkäufe erledigt sind. Ida und ich machen regelrechte Frustkäufe auf dem hiesigen Markt, was in einem überdimensionalen Einkauf an Gemüse und Früchten und zu unseren großen Überraschung Pringels-Kaufsucht endet. Im Internet-Café warte ich geschlagene 18 Minuten, bis sich der Explorer überhaupt rührt. Als ich mich dann bei GMail anmelden will, stürzt der Computer ab. Weitere Versuche bleiben ebenfalls erfolglos. Niedergeschlagen machen wir es uns auch auf den Verkaufs-Matratzen vor dem besagten Stoffgeschäft gemütlich. Wo Father Duma so lange geblieben ist, bleibt bis heute ungeklärt.

Als wir im Dunkeln ankommen, können wir unseren Frust nur noch im Dialekt-Gebrabbel auslassen und einen Schluck Schnaps dazu trinken. Noch haben wir ja.

Gottesdienst und Markt

Morgens Gottesdienst und Vorstellen der einzelnen Personen, die Mzungus und deren Tätigkeit und die Einweihung des neuen MiVA Autos, welches Father Duma mit vollem Stolz fährt.

Im Bild v.l.n.r. Frau von Fidelis, Ida mit der kleinen Elizabeth, Fidelis, der Vater von Fidelis und Gertrud Rauch.

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Nach der Einweihung besuchen wir das Highlight des Monats: den Markt. Und verpassen fast das nächste Highlight, die Taufe von Elizabeth, der Tochter von Fidelis (der Koordinator vor Ort, mit welchem ich auch noch viel zu tun haben werde).

Ida hat die Ehre die Taufpatin zu sein. Ob sie sich nun viele Geschenke erwarten oder dies wirklich als Ehre sehen, kann ich noch nicht abschätzen.

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Letzter Cappuccino

Flug über Dubai, letzter leckerer Cappuccino! Ankunft 11 h in Dar es Salaam, die Hauptstadt von Tansania. Wir werden von Father Duma und noch einem Fahrer abgeholt. Fahrt in ein Kurisani und Übernachtung.